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Hauptstraße 63

Wohn- und Geschäftshaus Hauptstraße 63

Das Gebäude Hauptstraße 63 war von 1906 bis 1938 im Besitz der Familie Heil.

Es befindet sich im Zentrum der Innenstadt, zwischen Hauptstraße und Bleichgässchen.

Der mächtige viergeschossige Putzbau mit Schieferdach und reicher Werksteingliederung beherrscht mit seinem Runderker und Schweifgiebel den Eingang zur Fußgängerzone. Bei diesem späthistoristischen Gebäude verschmelzen neobarocke Formen und Jugendstilelemente miteinander. Differenziert gestaltete Fensterlaibungen aus rotem Sandstein, zum Teil mit Jugendstilornamentik, beleben das Fassadenbild. Im Schaugiebel, über dem geschmückten Oculus, kündet die Jahreszahl 1906 vom Jahr der Erbauung. Im Innern des Gebäudes haben sich zahlreiche bauzeitliche Ausstattungsdetails erhalten. Besonders schön sind die farbigen Jugendstilfenster.

Zur Bau- und Besitzergeschichte

Das Anwesen Hauptstraße 63 war vom frühen 19. Jahrhundert bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein landwirtschaftliches Anwesen der Familie Mayer.

Dieses Anwesen, bestehend aus Wohnhaus, Scheune, Stall und Garten, erwarb der Kaufmann Isaak Heil im Juni 1905 von Landwirt Philipp Jacob Mayer und ließ darauf nach Plänen des Frankfurter Architekten Max Seckbach das repräsentative Wohn- und Geschäftshaus errichten, das 1906 vollendet wurde.

Im Erdgeschoss des Hauses befanden sich zwei Geschäfte; südlich, gegen das Bleichgässchen, das Textilhaus von Isaak Heil und nördlich das Haushalts- und Spielwarengeschäft von Ferdinand Neu.

Die Witwe Recha Heil verkaufte das Gebäude am 15.11.1938 an den Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Mayer und seine Frau.

Die Fassade des Erdgeschosses erhielt 1960, durch den Umbau der Geschäftsräume zu einer Filiale der Commerzbank, ihr heutiges Aussehen. Damals wurden die beiden Rundbogenportale im Erkerunterbau zugesetzt.

Heute ist das Haus Hauptstraße 63 ein Kulturdenkmal und wird als ein wichtiges Werk im Schaffen des Architekten Max Seckbach gesehen. Der gleiche Architekt erbaute in den Jahren 1905/1906 auch die Synagoge in der [Bürgermeister-] Ehret-Straße.

Jüdische Hausbewohner:

Isaak Heil, Recha Heil (geb. Neu), Tilli Heil, Cornelia/Nelly Heil;

Friedrich Rapp, Tilli Rapp (geb. Heil), Margot Emilie Rapp, Ernst Leopold Rapp;

Ferdinand Neu, Hedwig Neu (geb. Rauner), Herbert Neu.

Früheres Aussehen


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Ansicht von Nordwesten, Mai 1950.

Ehemals Wohn- und Geschäftshaus des Isaak Heil.

1950 befinden sich im nördlichen Bereich des Erdgeschosses das Textilhaus Adolf Noky (ehemals Textilwaren Isaak Heil) und im südlichen Bereich die Redaktionsräume des "Weinheimer Morgen" (ehemals Haushalts- und Spielwarengeschäft Ferdinand Neu).

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Heutiges Aussehen



Ansicht von Nordwesten, September 2008.

Ehemals Wohn- und Geschäftshaus des Isaak Heil.

Im Erdgeschoss befanden sich das Textilhaus von Isaak Heil (nördlicher Bereich) und das Haushalts- und Spielwarengeschäft von Ferdinand Neu (südlicher Bereich).



Fassadenausschnitt - Treppenhaus mit Jugendstilfenstern an der Traufseite, Oktober 2008.


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Detail: Oculus im Giebelfeld mit der Jahreszahl 1906, Oktober 2008.


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Erkerdetail, 1. Obergeschoss, Oktober 2008.



Fassadenausschnitt: Giebelseite mit Erker, Oktober 2008.

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Details


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Jugendstilfenster im Erker (1. Obergeschoss), Oktober 2008.



Jugendstilfenster im Treppenhaus (zwischen Erdgeschoss und 1. Obergeschoss), Oktober 2008.


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Detail: Jugendstilfenster im Treppenhaus (zwischen Erdgeschoss und 1. Obergeschoss), Oktober 2008.


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Treppenhaus: Blick auf den Wohnungseingang (Anwaltskanzlei Mayer), Oktober 2008.


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Detail: Treppengeländer mit Jugendstilornamentik, Oktober 2008.

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Pläne / Grundrisse



Bauplan, Oktober 1905.

Vorderansicht für den Neubau des Wohn- und Geschäftshauses des Isaak Heil. Angefertigt von dem Frankfurter Architekten Max Seckbach.

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