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Hauptstraße 143

Dritte Synagoge (Hauptstraße 143)

Bis nach der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wohnten nur vereinzelt jüdische Personen in der Stadt. Dann zogen mehrere Familien zu, um 1680/90 waren es bereits 15 Familien. Ihr Vorsteher Mayer Oppenheim und sein Sohn Mordche, der später ebenfalls Vorsteher war, errichteten 1680 bis 1690 mit eigenen Mitteln eine neue Synagoge in der heutigen Hauptstraße 143.

1683 verfassten Mayer, Abraham und Mardochai, deren Familien damals den Kern der Weinheimer Gemeinde bildeten, einen Bittbrief an den Kurfürsten, den Bau finanziell zu unterstützen. Der Kurfürst lehnte jedoch ab. So finanzierte die Familie Oppenheim fast alleine die neue Synagoge. Sie spendete auch noch einen gestickten Vorhang für den Toraschrein und wahrscheinlich auch einen Kronleuchter.

Mehrmals wurde dieses Synagogengebäude renoviert. 1792 und 1802 brachte die Gemeinde etwa 900 Gulden auf, um es instand zu setzen. Trotzdem war es 1812 in einem so baufälligen Zustand, dass die Synagoge vorübergehend polizeilich geschlossen werden musste. Die günstigeren Verhältnisse um die Jahrhundertmitte erlaubten Ende der 1860er Jahre eine Wiederherstellung und Vergrößerung des alten Synagogengebäudes. Damals wurden der Almemor und die Ständer entfernt und feste Bänke aufgestellt. Auch 1888 wurde sie nochmals notdürftig erweitert, indem der Raum der Sukka (Laubhütte) in den Betraum miteinbezogen wurde. Nach dem Bau der neuen Synagoge wurde die alte Synagoge im Januar 1906 an Privatleute verkauft. 1907 kaufte Bäcker Hermann Dell das Gebäude und richtete eine Bäckerei ein. Größere Umbaumaßnahmen, unter anderem eine Neugestaltung der Fassade, waren die Folge.

Früheres Aussehen



Blick von der Stadtmühlgasse auf die Rückseite der Häuser in der Hauptstraße; links oben sind die Fenster der Synagoge zu sehen.

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Heutiges Aussehen


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Außenansicht des Gebäudes Hauptstraße 143. Hier befand sich seit Ende des 17. Jahrhunderts bis 1906 die Synagoge der Weinheimer Gemeinde. Das Gebäude wurde 1907 verkauft und in eine Bäckerei umgewandelt. Das Gebäude zeigt heute das Aussehen nach dem Umbau von 1907.

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