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Meine Freunde!

Wenn wir nicht wüssten, wen wir hier zur letzten Ruhe betten, wenn wir fragen müssten: Wer war Sally Neu, dann würde das zahlreiche Trauergefolge uns sagen, dass der Tote es verstanden hat sich in den langen Jahren seines Lebens viele Freunde zu erwerben.

Und wiederum, wenn wir fragen würden: Wer war Sally Neu? Dann wäre es am Platze, ein altes Sprichwort zu zitieren: Sag mir, was Du liest, und ich sage Dir, wer Du bist.

Der Verstorbene hat hier gelebt, aber er lebte in der Vergangenheit. Vom Vertrauen seiner Mitbürger in der früheren Heimat [Weinheim] getragen, wurde ihm der ehrenvolle Titel eines Stadtrates zuteil, uns sein Leben war hier in der neuen Heimat, wie mit Banden an die alte Heimat verknüpft, und was er auch las, es hatte irgendwie Beziehung zu dem Leben, zu der Politik, die er eingeschlagen hatte.

Er lebte hier und seine Kinder Ellen Wiener, Hilda Rothenbergund Erwin Neu, sein Schwiegersohn, seine Enkelkinder und die Tochter Hilda Rothenberg, die in dieser Stunde sicher noch nicht weiss, dass sie -die in der ferne Südarfika lebt- den Vater verloren hat, und seine treue Gattin Olga Neu, die zu Hause geblieben, weil sie durch Krankheit behindert, ihm nicht das letzte Geleit geben konnte, sie alle empfinden in diesem Augenblick den Verlust in seiner ganzen Schwere.

Zu meiner grossen Freude durfte ich heute erfahren, dass ihn ein besonders gutes Verhältnis mit seinem Schwiegersohn Kurt Wiener verband, weil beide gegenseitig den anderen respektierten und schätzen. Und er hat sich immer sehr mit den Enkelkindern gefreut. Du, liebe Gladys, bist nun schon ein erwachsenes Mädchen und weisst, dass der Grossvater im Himmel ist. Aber er ist nicht gestorben, denn er lebt weiter in der Erinnerung aller, die ihn kannten und die ihm Freund waren. Vom Himmel wird er über euch weiter wachen und euch beschützen.

Wir befinden uns in der Omerzeit. Limnot Jamenu ken H oda ...

Lehre uns unsere Tage zählen und gib uns ein weites Herz, so beten wir zum Schöpfer. -Ja, er möge uns lehren, den rechten Gebrauch von unseren Tagen zu machen. Jeder lebt sein Leben...und wenn fromm sein heisst, eine anständiger, aufrechter Mensch zu sein, dann war Sally Neu ein frommer Mensch.-

Die Pessachzeit kündet die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei. Für ihn ist nun auch der ewige Pesach gekommen, als Befreier von aller Erdenschwere und Erdenpein. Gt. hat ihm einen sanften Tod gegeben.

Wir , die wir seine letzte Ruhestätte umstehen, wir nehmen Abschied von einem Menschen, dem der Schöpfer ein hohes Alter geschenkt hat, die Angehörigen werden den Vater, Gatten, Grossvater, Verwandten immer in guter Erinnerung behalten.

Sally/Samuel Neu. Im Namen deiner Familie, deiner Freunde, sage ich dir: Harbe jagata, harbe jaamta: Viel hast du gekämpft; genug hast du dich bemüht. Ze Limnucha: Gehe nun ein zur ewigen Ruhe!

Es mögen herziehen vor dir Frömmigkeit und deine Tugenden mögen dir öffnen die Pforten des Paradieses.

Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen, der Name des Herrn sei gepriesen. Amen!

Anmerkung: Die Trauerrede wurde uns von Herrn Sally Neus Sohn, Erwin Neu, zugeschickt.Zitat aus dem Brief vom 06. März 1992 von Herrn Erwin Neu: "...Ich sende von Ihm ein Pfoto und eine Copie was an seinem Grab gesprochen worden ist. Was ich rot unterzeichnet habe, merken Sie genau das er sich nie hier einleben konnte. Das Sprichwort heist: Einen alten Baum kann man nicht mehr versetzten. Das hat bei ihm besonders zugetroffen. Er ist immer mit Weinheim in Verbindung geblieben..."

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