Suche

Suchen in:



  Hilfe

 

  •  

Vortrag von Ernst Rapp

Partie non écrite en français au préalable:

Gute Abend Frauen und Herren, guten Abend liebe Freuden und Nachbaren,

Den Leuten,die vielleicht nicht wissen, warum ich erst jetzt meine Muttersprache lerne, möchte ich es erklären. Und zwar habe ich für diese Ursache alles was ich heute sagen möchte, in Französisch geschrieben und dann mit einer sehr guten deutsch/französischen Freundin übersetzt.

Wollen Sie mich infolgedessen, bitte, entschuldigen, wenn ich meinen Text ablese anstatt ihn zu sprechen.

Mein Name ist Ernst Rapp, 74 1/2 Jahre alt, ich bin 1936 in Mannheim geboren.

Ich habe als elektromechanischer Ingenieur im Wesentlichen in Frankreich und Mexiko gearbeitet. Heute lebe ich im Ruhestand mit meiner Ehefrau hier in Freiburg. Ich habe zwei Söhne, eine Tochter und 6 Enkelkinder.

Aujourd'hui je suis avec vous ici pour commémorer les 70 ans de la déportation des Juifs du pays du Bade(Baden) et du Palatinat(Pfaltz), au Camp de Gurs à proximité de la frontière franco-espagnole.

J'étais vraiement très jeune lors de cette déportation, que j'ai vécue, avec ma mère, mon père et ma grand-mère maternelle, je ne suis donc pas apte à apporter de nouveaux éléments sur cette époque et sur ledit évènement, je crois que presque tout a déjà été dit par les enfants plus âgés à cette date et/ou les adultes qui ont survécu la tragédie concentrationnaire à Gurs, puis la "Solution finale" envisagée par la suite.

Heute bin ich hier mit Ihnen zusammen anlässlich der Gedächtnisfeier an die vor 70 Jahren begangene Deportation der Juden in den Ländern Baden und Pfalz in dem Lager von Gurs in der Nähe der französisch-spanischen Grenze. Ich war zu der Zeit, die ich mit meiner Mutter, meinem Vater und der Großmutter mütterlicherseits in diesem Lager verbracht habe, wirklich sehr jung und kann also keine neuen Elemente zu dieser Epoche beisteuern. Ich glaube auch, dass man schon fast alles gesagt hat über diese totalitäre Tragödie in Gurs und über "die Endlösung", die dann entschieden wurde, und zwar von älteren Kindern zu der Zeit und von Erwachsenen, die diese fürchterliche Zeit überlebt haben.

Je vais donc vous raconter mon histoire sur la base de bribes de ma propre mémoire seulement et d'informations données par des tiers, dont ma sœur.

Ich werde Ihnen also meine Geschichte in Bruchstücken erzählen, so wie ich mich nach meinem eigenen Gedächtnis daran erinnere und mit den Informationen von anderen, darunter meine Schwester.

J'espère surtout éveiller par mon récit une curiosité et/ou une excitation continue qui conduiront à mettre en mémoire vive des connaissances plus complètes sur les déportations et l'Holocauste qui les a suivi, écrites ou enregistrées par des professionnels de l'histoire récente.

Ich hoffe vor allem durch meinen Bericht einen gewissen Wissensdurst und eine Anregung zu befriedigen, die dazu beitragen, Kenntnisse über die Zwangsverschleppungen und den Holocaust, die von aktuellen Geschichtshistorikern geschrieben und registriert wurden, zu vervollständigen und in das Gedächtnis zurückzurufen.

J'espère aussi qu'il mènera vers une introspection personnel pour découvrir ce qu'il faut faire afin que ce passé affreux ne se renouvelle jamais. En d'autres termes: pour pardonner, tolérer et aimer.

Ich hoffe auch, dass sie zu einer persönlichen Selbstbeobachtung führt um zu überlegen, was zu machen ist, damit diese fürchterliche Vergangenheit sich nicht wiederholt. Anders gesagt, dass sie den Wunsch erweckt, zu verzeihen, tolerant zu sein und zu lieben.

Enfin, pour ceux qui - ici ce soir - cherchent à récupérer un peu l'honneur perdu à l'époque par leurs grands parents ou parents, j'espère que mon histoire sera aussi, mon "grain de sable" dans le processus de réconciliation auquel nous sommes tenus.

Zum Schluss möchte ich denen sagen, die heute hier versammelt sind, und die ersuchen, etwas von der zu dieser Zeit durch ihre Großeltern und Eltern verlorenen Ehre zurückzubekommen, dass ich hoffe, mit meiner Geschichte zu dem Versöhnungsprozess beizutragen, zu dem wir verpflichtet sind.

Mon histoire commence donc à Weinheim en mai 1936, dans un environnement familial "petit bourgeois" où ma naissance a, je suppose, apporté beaucoup de joie car à l'époque ma sœur avait déjà 10 ans.

Meine Geschichte beginnt also in Weinheim im Mai 1936 in einem gutbürgerlichen Familienkreis, in dem meine Geburt viel Freude gebracht hat, denn zu der Zeit war meine Schwester schon 10 Jahre alt.

La situation pour les Juifs était, sans aucun doute, déjà difficile, mais naturellement, comme bébé, je n'en ai pas été marqué. Le seul évènement de ma vie, à cette époque que j'ai gardé en mémoire -je devais alors avoir plus ou moins 2½ ans- c'est la fanfare des groupes Nazis qui passait au bas de notre maison, que j'aimais voir et entendre. J'abandonnais alors mes jeux, je courais à la fenêtre, avant que vienne ma mère me tirer vers l'intérieur, en accompagnant ses gestes de mots qui m'interdisaient ce spectacle, qui m'intéressait, car moi-même je jouais aux soldats de plomb, à la mode en ce temps.

Die Situation der Juden war ohne Zweifel schon schwierig, aber es hat mich natürlich, da ich ein Baby war, nicht berührt. Das einzige Ereignis meines Lebens zu der Zeit, das mir im Gedächtnis zurückgeblieben ist, - ich war ungefähr 2 1/2 Jahre - war das Orchester der Nazigruppen, das unten an unserem Hause vorbeimarschierte. Ich sah und hörte es sehr gern. Ich liess also meine Spielzeuge im Stich, lief zum Fenster, bevor meine Mutter mich in die Stube zurückzog und mir dieses Schauspiel, das mich interessierte, verbot. Es interessierte mich besonders, weil ich selbst mit Bleisoldaten spielte, wie es zu der Zeit üblich war.

Je ne peux absolument rien dire sur ma mère, mon père, ma soeur et ma grand-mère, qui étaient les seuls proches parents qui m'entouraient, le visage d'aucun d'eux ne s'est gravé dans ma mémoire.

Ich kann überhaupt nichts sagen über meine Mutter, meinen Vater, meine Schwester und meine Großmutter, die die einzigen nahen Verwandten waren, zu denen ich eine Beziehung hatte. Keines ihrer Gesichter hat sich in mein Gedächtnis eingeprägt.

Ce qui est en moi aujourd'hui et relatif à cette époque vient à 100% de photos.

Die Erinnerung meiner Familie zu dieser Zeit ist 100 %ig von Fotos geprägt.

Les grandes difficultés pour la famille ont commencées le 10 novembre 1938, c.a.d. après la "Nuit de Cristal", dont je ne me rappelle pas non plus. Je crois que comme tout enfant de mon âge j'ai dû être protégé par mes parents pour échapper aux manifestations barbares.

Für meine Familie haben die großen Schwierigkeiten am 10. November 1938 angefangen, das heißt nach der 'Kristallnacht", an die ich mich auch nicht mehr erinnere. Ich glaube, dass ich von meinen Eltern, wie jedes Kind in meinem Alter, beschützt wurde, um diesen barbarischen Demonstrationen zu entgehen.

Le magasin de vêtements du rez de chaussée de la maison Jugendstil, construite en 1906 par mon grand-père maternel et qui appartenait à présent à ma grand-mère, avait été saccagé, les vitrines cassées et beaucoup de marchandise pillée ou morcelée.

Das Geschäft für Bekleidung im Erdgeschoss des Hauses im Jugendstil von meinem Großvater mütterlicherseits im Jahre 1906 gebaut und welches jetzt meiner Großmutter gehört, ist verwüstet, die Fenster zerbrochen und viele Waren ausgeplündert und zerstückelt worden.

Selon les récits de ma sœur, ma grand-mère avait réussi à sauver un peu de celle-ci en la prenant tant bien que mal dans notre appartement du 1er étage.

Nach den Erzählungen meiner Schwester hat meine Großmutter einige Sachen retten können, indem sie sie so gut wie möglich in unserer Wohnung in der ersten Etage untergebracht hat.

Encore une fois je le dis: rien de cela n’est gravé dans ma mémoire, bien que je puisse supposer que j'ai dû poser beaucoup de questions ce jour là.

Aber wie gesagt, nichts davon ist mir in Erinnerung geblieben, obwohl ich mir vorstellen kann, zu dieser Zeit viele Fragen gestellt zu haben.

Pour information seulement je veux vous dire que la même maison, qui vient d'avoir 100 ans, est toujours en place aujourd'hui avec des aménagements modernes à l'entrée de la Hauptstrasse piétonnière. Son ancienneté et sa beauté l'ont conduit à être inscrite au patrimoine de Weinheim, elle ne peut donc pas être démolie.

Zur Ihrer Information möchte ich Ihnen sagen, dass dasselbe Haus, das jetzt 100 Jahre alt ist und modernisiert worden ist, immer noch am selben Platz steht, und zwar am Anfang der Fußgängerzone in der Hauptstraße. Es ist wegen seines Alters und seiner Schönheit in das Kulturerbe der Stadt Weinheim eingeschrieben worden und kann infolgedessen nicht zerstört werden.

Le grand changement dans la famille est venu avec cette journée de destruction des infrastructures juives, c.a.d. que mon père, bien que gravement blessé pendant la 1ère guerre mondiale a été arrêté puis conduit au Camp concentrationnaire de Dachau près de Munchen, pour le seul et unique vice d'être né Juif.

Der Tag der Zerstörung aller jüdischen Infrastrukturen hat eine große Veränderung in unserer Familie mit sich gebracht. Mein Vater ist trotz seiner schweren Verletzung im ersten Weltkrieg festgenommen worden und in das Konzentrationslager Dachau in der Nähe von München verschleppt worden. Sein einziges Verbrechen war, als Jude geboren zu sein.

Bis zur Deportation hatte mein Vater eine Rente vom Staat bekommen, weil er im ersten Weltkrieg verletzt wurde. Er war 52 Jahre alt.

Quelques jours avant Noël 1938, mon père est revenu mentalement et physiquement fortement abattu. Encore selon ma soeur, qui avait 12 ans, il n'a rien voulu raconté sur la tragédie qu'il venait de subir, je suppose que discrètement il a dû en faire part à ma mère seulement mais vraisemblablement pas à ma grand-mère maternelle ni à sa fille. Il faut dire que tous les prisonniers de Dachau avaient du signer une déclaration par laquelle ils s'engageaient de ne rien révéler au sujet du-dit Camp, après leurs libérations.

Einige Tage vor Weihnachten ist mein Vater zurückgekommen, geistig und körperlich vollkommen entkräftet. Nach Auffassung meiner Schwester, die 12 Jahre alt war, wollte er nichts von der Tragödie erzählen, die er erlitten hatte. Ich nehme an, dass er nur meiner Mutter behutsam einige Einzelheiten mitgeteilt hat, aber sicherlich nicht meiner Großmutter oder seiner Tochter. Man muss dazu sagen, dass alle Gefangenen aus Dachau eine Erklärung unterschreiben mussten, in der sie sich verpflichteten, nach ihrer Befreiung nichts über das Lager zu enthüllen.

Par la suite mon père a entrepris ou peut-être continué ses démarches auprès du Consulat américain à Munchen, afin d'obtenir un visa d'immigration pour toute notre famille, il savait que nous devions quitter l'Allemagne qu'il aimait bien et disait même qu'aux vétérans de guerre Juifs, l'Etat continuerait toujours à donner sa protection. La suite s'est avérée hélas complètement contraire à cette idée préconçue.

Anschliessend hat mein Vater entweder angefangen oder weitergemacht, bei dem amerikanischen Konsulat in München Schritte zu unternehmen, um ein Einwanderungsvisa für die ganze Familie zu bekommen. Er wusste einerseits, dass wir Deutschland, das er liebte, verlassen sollten, andererseits glaubte er aber, dass der Staat weiterhin die jüdischen Kriegsveteranen schützen würde. Leider haben die folgenden Ereignisse gezeigt, dass diese vorgefasste Meinung sich als falsch erwiesen hat.

Ma sœur continuait à cette époque de fréquenter son lycée à Mannheim et devait souvent supporter les vexantes remarques de certains de ses professeurs au sujet des Juifs en général, puis les rires des jeunes filles qui s'en suivaient. Pour ce rendre à l'école par les transports en commun, elle posait son pouce sur la lettre "J", c.a.d. Juive, de sa carte de transport avant de la présenter au contrôleur/conducteur du tram, pour lui permettre le voyage normalement interdit pour elle. Ceci je le mentionne pour vous décrire un petit peu l'ambiance de l'époque.

Meine Schwester besuchte weiterhin ihr Gymnasium in Mannheim und musste oft die ärgerlichen Bemerkungen einiger Lehrer über die Juden im Allgemeinen ertragen sowie das anschließende Lachen der jungen Mitschülerinnen. Um mit den öffentlichen Transportmitteln zur Schule zu kommen, hielt sie ihren Daumen auf den Buchstaben "J" wie Jude auf ihrer Straßenbahnkarte, bevor sie sie dem Schaffner zeigte, damit sie mit der Straßenbahn fahren konnte, was normalerweise für sie verboten war. Ich erzähle Ihnen dieses, um ein bisschen die Stimmung zu dieser Zeit zu beschreiben.

La sœur de ma mère, sa cadette de 3 ans, mariée à un jeune médecin avait déjà quitté l'Allemagne 3 ans plus tôt et vivait aux E.U.

Die 3 Jahre jüngere Schwester meiner Mutter, die mit einem jungen Arzt verheiratet war, hatte Deutschland schon vor 3 Jahren verlassen und lebte in den Vereinigten Staaten.

Sur la communauté juive de Weinheim l'étau se resserrait tous les jours, ce qui conduit mes parents à chercher, au moins pour ma soeur une échappatoire puisque les visas d'immigration pour Amérique n'arrivaient pas et que l'interdiction de quitter l'Allemagne se pressentait venir.

In der jüdischen Gemeinschaft von Weinheim wurde der Druck von Tag zu Tag schlimmer. Da die Einwanderungsvisen für die Vereinigten Staaten immer noch nicht da waren und man ahnte, dass man bald Deutschland gar nicht mehr verlassen durfte, versuchten meine Eltern wenigstens für meine Schwester eine Möglichkeit zu finden, um aus Deutschland herauszukommen.

C'est donc en décembre 1939 que mes parents ont mené ma sœur à la gare de Munchen, où ils lui ont recommandé de bien regarder autour d'elle car elle ne reverra plus ce paysage, en fait se sont mes parents qui ne l'ont plus jamais revu. Ma sœur ne voulait pas partir toute seule en Palestine, elle n'avait que 12 ans. A posteriori ce départ lui a évité la tragédie qui s'est présentée quelque mois plus tard.

Im Dezember 1939 haben meine Eltern meine Schwester zum Bahnhof von München gebracht. Sie haben ihr gesagt, sich noch einmal gut umzugucken, denn sie würde die Gegend so nicht wiedersehen. Tatsächlich haben meine Eltern auch sie nie wieder gesehen. Meine Schwester wollte nicht allein nach Palästina fahren, sie war erst 12 Jahre alt. Diese Fahrt hat ihr aber die Tragödie vermieden, die sich einige Monate später ereignet hat.

C'est environ 10 mois plus tard, soit dans la nuit du 21 au 22 octobre 1940, c.a.d. aujourd'hui exactement 70 ans, que tous les Juifs (3 exceptés je crois), de Weinheim et qui n'avaient pas réussi à émigrés, furent rassemblés avant la levée du jour sur la place du marché, près de l’Hôtel de Ville (Amt) et de là définitivement déportés.

Le nombre des déportés fut de 46, dont j'étais le plus jeune avec mes 4½ ans, il y avait entr'autres une jeune fille, Doris, et un jeune homme, Kurt, tous les deux de peu d'années mes ainés; nous sommes les seuls encore en vie aujourd'hui.

Ungefähr 10 Monate später, das heißt in der Nacht vom 21. zum 22. Oktober 1940, heute genau 70 Jahre wurden alle Juden von Weinheim ( ausser 3, glaube ich), denen es nicht gelungen war zu immigrieren, vor Tagesanfang auf dem Marktplatz versammelt und von da aus für immer deportiert.

Es waren 46 Personen, von denen ich der Jüngste war mit 4 1/2 Jahren. Unter ihnen war ein junges Mädchen, das Doris hieß, und ein junger Mann, namens Kurt, beide einige Jahre älter. Wir sind die Einzigen, die heute noch leben.

A nouveau je dois dire que de cette nuit je n'ai qu'un ou deux souvenirs; je vois encore l'obscurité autour de moi à une heure inhabituelle pour l'enfant que j'étais et une valise sur les draps du lit défait de mes parents, autour duquel ils s'agitaient; je crois avoir perçu une certaine obligation de faire les choses vite, c'est tout!

A posteriori et assez souvent depuis environ 20 ans je ressens en moi l'épreuve à laquelle, surtout ma mère, a dû être confondue, puisque tous nous savons que les poids des voyages à préparer, pour le meilleur et pour le pire d'ailleurs, tombent toujours sur les épaules des mères ou des épouses, à fortiori dans des conditions de stress pareilles où il faut s'occuper aussi de sa mère de 73 ans et de son fils encore bébé et en plus sans savoir où on va, pour combien de temps et complètement déconnecté de son entourage.

Ich muss noch einmal darauf hinweisen, dass ich von dieser Nacht nur eine oder zwei Erinnerungen habe. Ich sehe noch die Dunkelheit um mich herum zu einer Stunde, die für das Kind, das ich war, ungewöhnlich war und es gab einen geöffneten Koffer von meinen Eltern auf dem Bettbezug, um den "sie" sich bewegten. Ich habe den Eindruck, dass alles schnell passieren musste und das ist alles.

Im Nachhinein und ziemlich oft seit ungefähr 20 Jahren fühle ich das Unglück und die Kraftprobe, der vor allem meine Mutter ausgesetzt war, denn wir kennen alle den Stress der Reisevorbereitungen zum Guten oder zum Schlechten und wissen, dass sie immer auf den Schultern der Mütter und Ehefrauen ruhen. Und in diesem bestimmten Falle, in dem sie sich außerdem noch um ihre 73 Jahre alte Mutter und ihren Sohn, der noch ein Baby ist, kümmern muss, ohne zu wissen, wo er hinfährt, für wie lange und ausserdem auch noch abgeschnitten von ihrer Umwelt.

Je ne me rappelle de rien du voyage qui a duré 3 jours, le départ s'est gravé dans ma mémoire seulement par l'accès surélevé à l'arrière du camion et sans la lumière du jour; la population locale ne nous a pas vu partir; du train, aucune mémoire aussi, ni de l'arrivée à Oloron Sainte Marie, dernière gare de chemin de fer avant Gurs, d'où nous avons été acheminés par camions jusqu'au Camp.

Ich erinnere mich weder an diese Reise, die 3 Tage gedauert hat. - Bei der Abfahrt war hinten der Eingang zum Lastwagen höher und man sah kein Tageslicht. Die örtliche Bevölkerung hat uns nicht wegfahren sehen - noch an den Zug oder die Ankunft in Oloron Sainte Marie, letzter Bahnhof vor Gurs, wo wir mit dem Lastwagen zum Lager gebracht wurden.

A Gurs je suis resté avec ma mère et ma grand-mère, jusqu'à sa mort 7 semaines plus tard.

In Gurs bin ich mit meiner Mutter und Großmutter geblieben bis zu deren Tod 7 Wochen später.

Gurs était et est à ce jour encore une petite bourgade de peu d'habitants, un peu perdue dans la campagne (aujourd'hui elle compte 400 habitants), dans le département des Pyrénées Atlantiques (à l'époque les Basses Pyrenées) à 45km de Pau sa capitale et très proche des montagnes qui séparent la France de l'Espagne.

Gurs war und ist ein kleiner Flecken mit wenigen Einwohnern, etwas verloren in der Landschaft (heute zählt er 400 Einwohner) in dem Verwaltungszweig Pyrenées Atlantiques (früher die Basses Pyrenées), 45 km von Pau entfernt, seiner Hauptstadt, und nahe den Bergen, die Frankreich von Spanien trennen.

Sur le territoire de Gurs fut établi en 1939 un Camp "d'accueil" (entre guillemets), pour les Républicains espagnols qui après leur défaite face aux forces du futur dictateur Franco, avaient dû fuir l'Espagne, pour devenir des réfugiés dans la France xénophobe de l'époque.

In dem Bezirk von Gurs wurde 1939 das "Empfangslager" (in Anführungszeichen) für die spanischen Republikaner errichtet, die nach ihrer Niederlage gegen die Kräfte des zukünftigen Diktators Franco aus Spanien fliehen mussten um Flüchtlinge in dem damaligen ausländerfeindlichen Frankreich zu werden.

La France occupée en grande partie par les allemands depuis la mi-juin 1940, gérait ce Camp; en d'autres termes: ce Camp quand nous y sommes arrivés était déjà à tous les égards un camp de concentration qui n'avait plus rien à voir avec la "liberté, l'égalité, ou la fraternité" de la République française, ni même plus tard, avec la nouvelle devise de l'Etat français, "travail, famille et patrie". Gurs, entièrement construit avec des matériaux rudimentaires par les internés espagnols, était maintenant l'antichambre de la mort jusqu'en août 1942 quand les convois sont partis vers les chambres à gaz d'Auschwitz via le camp transitaire de Drancy dans la proche banlieue parisienne.

C'est après la Guerre seulement que nous avons su pourquoi, nous, de Weinheim, comme tous les autres déportés du Bade et du Pfaltz, au total 6538 personnes, avions été déportés à Gurs. Je dirais d'une manière très condensée, que la France n'était pas prête à nous accueillir administrativement, c.a.d. que la logistique d'un tel déplacement n'avait absolument pas été coordonnée dans le désordre de la débâcle française. L'Allemagne de son coté par une décision plus ou moins locale des gestionnaires des régions de Bade, Pfaltz, Alsace(Elsass), Lorraine(Lothringen) et la Sarre(Saarland) voulait par notre déportation vers la France, nous jeter au mains des français, quitte pour ces derniers de se débarrasser de nous, en nous envoyant à Madagascar, qui était alors une colonie française, le sale travail final devait donc être exécuté par la France occupée.

L'opération n'a finalement pas aboutie, mais Gurs est resté Gurs, un Camp de concentration totalement français, ou l'occupant allemand, à une exception près je crois, n'a jamais mis les pieds.

Frankreich, das seit Mitte Juni 1940 zum grossen Teil von den Deutschen besetzt war, verwaltete dieses Lager. Als wir hier ankamen, war dieses Lager schon in jeder Beziehung ein Konzentrationslager, das weder etwas zu tun hatte mit "Freiheit, Gleichheit oder Verbrüderung" der französischen Republik noch später mit der neuen Devise des französischen Staates "Arbeit, Familie und Vaterland". Das Lager von Gurs, das voll und ganz mit einfachen Materialien von den spanischen Gefangenen gebaut wurde, war jetzt bis August 1942 das Vorzimmer des Todes, wo die Wagenkolonnen über Drancy in der nahen Umgebung von Paris nach den Gaskammern in Auschwitz weitergeleitet wurden. Erst nach dem Krieg haben wir erfahren, warum wir aus Weinheim wie alle anderen Deportierten aus Baden und der Pfalz, insgesamt 6538 Personen, nach Gurs ausgeliefert wurden. Um es kurz zu fassen, würde ich sagen, dass die Verwaltung in Frankreich nicht in der Lage war, uns zu empfangen, das heißt die Logistik eines solchen Umzuges war in dem damaligen Durcheinander Frankreichs absolut nicht koordiniert. Deutschland wollte uns durch mehr oder weniger örtliche Entscheidung der Länder Baden, Pfalz, Elsass, Lothringen und Saarland los werden. Indem es uns an Frankreich auslieferte, konnte Frankreich uns nach Madagaskar, einer französischen Kolonie zu dieser Zeit, schicken, und die endgültige schmutzige Arbeit wäre insofern von dem besetzten Frankreich auszuführen.

Das Unternehmen ist letzten Endes nicht ausgeführt worden, aber Gurs war und ist ein total französisches Konzentrationslager, das die Besatzungsmacht Deutschland mit, ich glaube einer einzigen Ausnahme, nie betreten hat.

A Gurs j'ai été interné avec ma mère dans la partie réservée aux femmes, précisément dans l'Ilot K25 ou séjournait aussi ma grand-mère, qui vue les conditions y est morte 7 semaines après notre arrivée, c.a.d. en décembre 1940.

Ich bin mit meiner Mutter und meiner Großmutter in dem Häuserblock K25 für Frauen interniert worden. Meine Großmutter ist unter den hiesigen Bedingungen 7 Wochen nach unserer Ankunft im Dezember 1940 gestorben.

Quant à moi, c'est d'une maladie inconnue que j'ai été atteint, selon 12 médecins détenus. Ma mère dans des conditions que j'ignore a obtenu la permission de me conduire au cabinet du Dr Laffitte à Oloron Sainte Marie.

Was mich anbetrifft, so habe ich mir nach Ansicht von 12 internierten Ärzten eine unbekannte Krankheit zugezogen. Ich weiß nicht, unter welchen Bedingungen meine Mutter eine Erlaubnis erhalten hat, mich in die Praxis des Dr. Laffitte in Oloron Sainte Marie zu bringen.

Que m'a t-il fait? Comment a t-il été rémunéré et comment ai-je pu recevoir des médicaments, vu qu'au départ de Weinheim nous avions été autorisé à emporter qu'une somme d'argent négligeable pour faire face à nos besoins les plus élémentaires, je n'en sais rien!

Ich weiß auch nicht, was er mit mir getan hat, wie er bezahlt worden ist und wie ich Medikamente bekommen habe, denn bei der Abfahrt von Weinheim durften wir nur eine kleine Menge Geld für unsere wichtigsten Ausgaben mitnehmen.

J'ai essayé de retrouver ce médecin au début des années 2000, mais hélas le seul de ses fils qui vivait encore dans le bourg, m'a informé que son père était décédé depuis quelques années et que récemment sa femme, après 50 à 55 ans, avait brulé ses archives médicales.

Ich habe versucht diesen Arzt im Anfang der Jahre 2000 wiederzufinden. Leider hat mich der einzige Sohn, der noch in dem Flecken wohnte, davon informiert, dass sein Vater seit einigen Jahren gestorben war und dass seine Mutter nach circa 55 Jahren sein medizinisches Archiv verbrannt hatte.

A ce jour, aucun médecin n'a osé se prononcer sur la nature de la grande cicatrice que j'aie sur mon omoplate droite; le mystère de l'intervention du-dit Docteur est complet et le restera.

Bis heute hat kein Arzt es gewagt, eine Prognose zu stellen über den Ursprung der großen Narbe, die ich auf meinem rechten Schulterblatt habe. Das Geheimnis des Einschreitens dieses Arztes ist vollkommen und wird es auch bleiben.

Le seul document relatif à cette énigme est ma carte de détenu qui porte des annotations concernant mon séjour à l'Annexe(à traduire) de l'Hôpital Laherère à Pau entre les dates du 8 février au 1er juillet 1941(?), où j'ai séjourné accompagné par ma mère; j'ai donc été longtemps malade.

Das einzige Dokument, das dieses Rätsel betrifft ist, meine Gefangenenkarte, auf der eine Anmerkung über meinen Aufenthalt im Krankenhaus Laherère in Pau eingetragen ist. Ich bin dort mit meiner Mutter gewesen und war lange krank.

Le seul souvenir de mon séjour est flou, je me vois au lit avec quelqu'un assis près de moi, c'est tout!

Ich erinnere mich nur verschwommen an meinen Aufenthalt im Krankenhaus und daran, dass ich im Bett lag und jemand neben mir saß.

Jusqu'à présent je ne sais rien sur tous les arrangements administratifs et logistiques dans cet endroit , ni pour ma mère ni pour moi-même.

Selon certains renseignements, j'ai su que des infirmières avaient par sympathie offert à ma mère de s'intégrer au personnel hospitalier, mais qu'elle avait refusé sachant que mon père était toujours détenu à Gurs. Elle avait alors 39 ans et lui 53.

Ich weiß nichts über die logistischen und administrativen Abmachungen dieses Ortes für mich und meine Mutter. Nach gewissen Auskünften habe ich erfahren, dass die Krankenschwestern aus Sympathie meiner Mutter angeboten hatten, sich in das Krankenhauspersonal einzufügen, aber sie hat dieses Angebot abgelehnt, weil mein Vater immer noch in Gurs interniert war. Sie war 39 Jahre alt und er 53.

L'Annexe de l'Hôpital à la périphérie de la ville n'avait pas le niveau médical de l'Hôpital principal, ce qui ne favorisait pas les guérisons des patients. En fait, ici arrivaient les malades marginaux des fois recueillis sur la voie publique, comme les ivrognes, les SDF, les prostituées etc., la mortalité y était forte et on m'a raconté l'histoire de ma mère qui obtenait des fois la nourriture des patients déjà décédés.

Mon père a obtenu une fois une permission de 3 jours pour me visiter pendant ma maladie, sur la base de sa demande dans laquelle il avait déclaré que j'étais mourant. Etait-ce vrai ou était-ce faux, je n'en sais absolument rien, bien entendu sa sortie avait été conditionnée à se présenter 2 fois par jour à la police de Pau comme un vulgaire délinquant en liberté provisoire.

Mein Vater hat einmal eine Erlaubnis für 3 Tage bekommen, um mich während meiner Krankheit zu besuchen. Beim Ausfüllen seines Antrages hatte er angegeben, ich läge im Sterben. Ist das wahr oder nicht, ich weiß es nicht. Jedenfalls musste er sich 2 mal pro Tag bei der Polizei in Pau melden wie ein gemeiner Straffälliger mit provisorischer Freiheit.

A posteriori je peux dire aujourd'hui que si mon père n'avait pas été invalide de la Guerre de 14-18, il aurait pu ne pas revenir à Gurs lors de cette permission de sortie et passer comme quelques autres évadés en Espagne via les Pyrénées, tandis que ma mère aurait pu faire quelque chose de similaire grâce à la complicité du personnel de l'Hôpital. Dieu seul a la réponse à mes élucubrations. Enfin moi, une fois guéri, je n'aurais jamais du revenir à Gurs.

Ich kann heute a posteriori sagen, dass mein Vater während seiner Erlaubnis wie einige andere Flüchtlinge über die Pyrenäen nach Spanien hätte fliehen können, wenn er nicht im Kriege 1914 bis 19 Invalide geworden wäre.

Zurück zur DokumenteübersichtZurück zum Seitenanfang