Bereits 1934 verwehrte ein Beschluß des Weinheimer Stadtrates jüdischen Geschäftsleuten auf der "Weinheimer Woche" auszustellen. Hugo Rothschild Hugo Rothschild beschreibt in einem Brief an die Stadt Weinheim vom 10. März 1963 die zunehmenden Schwierigkeiten:
"In den Jahren 1933 - 1938 waren oft SA-Leute vor dem Geschäftseingang, die meine treuen Kunden am Einkauf hinderten. Es wurden mir unglaubliche Schikanen gemacht, neben meinem Geschäft quer über die Straße große judenfeindliche Schilder angebracht mit Texten: "Wer vom Juden kauft, ist ein Volksverräter", "Wer vom Juden frißt, stirbt daran". Es war mir nach den damaligen Gesetzen nicht erlaubt, irgendeinen Angestellten zu entlassen oder die Verkaufspreise zu erhöhen, obwohl der Wiederbeschaffungspreis bei den Fabriken etc. höher war und ich zu höheren Preisen einkaufen mußte; außerdem war es mir nicht erlaubt, in manchen Zeitungen Geschäftsreklame zu machen, meine Klischees meiner Firma wurden sofort abgenommen, meine Ausstellungsräume sowie Reklameschilder in Weinheim und Umgebung wurden auf meine Kosten entfernt."
Erschienen im Weinheimer Geschichtsblatt Nr. 38, "Die Stadt Weinheim zwischen 1933 und 1945; aus: Stadtverwaltung Weinheim, Aktenzeichen 370/4 (Stehende Registratur 2283).